Fliesen und Steinböden werden schnell kalt und wirken ungemütlich. Dazu kommt, dass in der Küche häufig der Platz für einen Heizkörper fehlt. Um dennoch effizient zu heizen, ist die Infrarotheizung eine gute Alternative. Sie kann nachträglich montiert werden und bietet durch ihre Strahlungswärme eine dezentrale Heizung mit geringem Platzbedarf.
Ein Überblick über Funktionen, Tipps und potenzielle Risiken einer Elektroheizung im Kochbereich.
Funktionsweise einer Infrarotheizung
Mit der Infrarotheizung entscheiden Sie sich für die größtmögliche Flexibilität für das Beheizen Ihrer Küche. Sie eignet sich sowohl als alleinige Raumheizung, als auch als Zusatzheizung, um Wärmelücken zu schließen und kalte Fliesen zu erwärmen. Infrarotheizung gibt es in Form von Paneelen, die an Wand oder Decke montiert werden können, oder als Heizfolie für die Montage als Fußbodenheizung. Letzteres bringt einen etwas größeren Installationsaufwand mit.
Eine Infrarotheizung orientiert sich bei ihrer Funktionsweise an den natürlichen Sonnenstrahlen, lediglich die schädliche UV-Strahlung gibt sie nicht ab. Die Wärme wird in Form von Strahlen abgegeben, welche dann Personen, Gegenstände und Wände sowie den Boden erwärmen. Im Gegensatz zu einem klassischen Heizkörper wird kein Umweg durch die Luft genommen. Durch diese Optimierung kann die Aufheizzeit auf wenige Minuten verkürzt werden, zudem entsteht ein besonders gemütliches Raumklima.
Schon gewusst?
In der Küche entsteht nicht nur durch das Kochen eine hohe Temperatur und Luftfeuchtigkeit. Heizkörper erwärmen die Luft, welche aufsteigt und bei der Abkühlung Feuchtigkeit abgibt. Erschwerend verursachen sie eine Luftzirkulation und damit eine schlechte Luftqualität im Raum. Infrarot-Wärmestrahlung kann feuchte Stellen trocknen und sorgt gar nicht erst für neue Luftfeuchtigkeit.
Die Vorteile der Infrarotheizung im Kochbereich
Eine Infrarotstrahlung heizt alles, was sich in ihrer Reichweite befindet - so lässt es sich vereinfacht ausdrücken. Dazu gehören Gegenstände, Möbel, Personen, der Fußboden oder auch die Wände. Bei einer Leistung von 1200 Watt beträgt die Strahlweite rund 3,5 Meter. Eine IR-Heizung temperiert den Raum elektrisch und ist auf keine Leitungen oder einen Heizungskessel angewiesen. In der Küche befinden sich häufig viele Gegenstände und sie ist meist ein kleiner Raum mit nur einem oder keinem Fenster. Hierdurch erwärmt das Heizpaneel bei richtiger Platzierung das Zimmer gleichmäßig und ohne Wärmelücken, wie sie bei Heizkörpern häufiger entstehen.
Weiterer Pluspunkt: Gerade im Winter entsteht durch die Dämpfe beim Kochen Feuchtigkeit, die sich bei geschlossenen Fenstern in den Zwischenräumen festsetzt - Achtung, Schimmelgefahr. Infrarotstrahlung trocknet die Oberflächen und dringt auch in Zwischenräume ein.
Lesetipp: In diesem Artikel können Sie sich darüber informieren, wie die Infrarotheizung Schimmel bekämpfen kann.
Das Platzproblem – kleine Zimmer effizient heizen
Die Küche ist oftmals nicht der größte Raum in einem Haus. In Mietwohnungen oder Studierendenwohnheimen sind die Küchenzeilen vorwiegend nur so groß wie unbedingt nötig und ziemlich eng eingebaut. Des Weiteren gibt es oft nur ein oder sogar kein Fenster, was das oben beschriebene Feuchtigkeitsproblem weiter verschärft. Für einen klassischen Heizkörper fehlt hier schlichtweg der Platz – weil das untere Drittel des Raumes bereits von Schränken und Elektrogeräten belegt wird.
An kalten Tagen kühlt die Küche durch geflieste Wände und Böden schnell aus – die Infrarotheizung schafft Abhilfe. Sie kann entweder durch Decken- oder Wandmontage angebracht werden, auch als mobiles Gerät mit Standfüßen bringt sie viele Vorteile. Um für eine gleichmäßige und angenehme Raumtemperatur zu sorgen, empfehlen wir aus Erfahrung die Deckenmontage. Infrarotheizungen haben zudem einen breiten Strahlungswinkel von 120 bis 150 Grad, viel Fläche wird also beheizt, ohne dass eine zielgerichtete Montage notwendig ist.
Dank ausführlicher Anleitungen und Videos zur Installation ist es auch für Laien kein Problem mehr, eine Infrarotheizung selbst zu installieren. Mit drei verdübelten Löchern kann das Paneel überall dort platziert werden, wo es eine Stromversorgung gibt. Sowohl die Festverdrahtung als auch die Nutzung mit einem Stecker ist möglich. Nach der Aktivierung dauert es nur zwei bis drei Minuten, bis die Wärme gleichmäßig spürbar wird.
Tipp: Mit einem kostenlosen Heizlastrechner finden Sie heraus, welche Infrarotheizung Sie für eine spezielle Raumgröße benötigen. Auch die vorhandene Dämmung spielt bei der Berechnung eine Rolle. In gut gedämmten Gebäuden bietet Heizen mit Infrarot grundsätzlich eine höhere Effizienz.
Wo kann die Infrarotheizung montiert werden?
Die Wände sind bereits belegt und bieten keinen Platz mehr für eine Heizung? Kein Problem, denn auch hierfür gibt es dank angepasstem Zubehör gleich zwei Lösungen zur Auswahl:
- Deckenmontage: Mit einer optionalen Deckenhalterung können viele Infrarotheizungen auch an der Raumdecke montiert werden. Hierdurch entsteht der Vorteil der Uneingeschränktheit und die Heizungen fallen nicht auf, besonders wenn das Paneel weiß ist. Da die Wärmestrahlung den (oft gefliesten) Boden erreicht, entsteht der Effekt einer Fußbodenheizung. Handelt es sich um eine sehr hohe Decke in einem Altbau, ist die Nutzung als Wandheizung oft sinnvoller, um eine direktere Wärmestrahlung zu ermöglichen. Das gilt jedoch erst ab einer Deckenhöhe von drei oder mehr Metern.
- Standfüße: Wenn der Platz sowohl an den Wänden, als auch an der Decke belegt ist, bleibt Ihnen die mobile Infrarotheizung als passende Lösung. Hierbei wird das Paneel in Standfüße mit Rollen geschraubt, und kann dann immer dort genutzt werden, wo ein Wärmebedarf entsteht. Praktisch: Die Standfüße lassen sich mit wenigen Handgriffen wieder abnehmen und Sie können die Heizung immer noch an Wand oder Decke installieren.
Es gibt kaum eine Heizung, die einen flexibleren Einsatz ermöglicht wie die Infrarotheizung. Durch dutzende Installationsmöglichkeiten und die Option, die Heizung jederzeit wieder umzubauen, können Sie sich an neue Gegebenheiten anpassen. Zudem ist die Montage mit wenigen Handgriffen möglich. Setzen Sie kalten Füßen und unangenehmem Arbeiten in der Küche ein Ende, egal ob kleiner oder großer Raum.
Infrarotheizung: So finden Sie heraus, wie viel Leistung Sie benötigen
Die benötigte Leistung Ihrer Infrarotheizung hängt stark davon ab, wie sich Ihr Wärmebedarf darstellt. Sie frühstücken gerne in der Küche und haben es beim morgendlichen Kaffee etwas wärmer? Dann sollten Sie eher auf eine Infrarotheizung mit mehr Wattleistung als im Heizlastrechner berechnet zurückgreifen. Sie halten sich in der Küche nur zum Kochen auf, wo ohnehin schon sehr viel Abwärme entsteht? Vielleicht ist dann ein etwas schwächeres Paneel die bessere Wahl, der Preis ist dann entsprechend niedriger.
Bei selten genutzten Küchen können 20 Watt pro Kubikmeter schon ausreichen, planen sollten Sie jedoch mit dem höchstmöglichen Heizbedarf. Herunterregeln können Sie die Infrarotheizung dank Wifi-Thermostat auch im Nachhinein noch.
Wichtig: Auch die Art des Gebäudes spielt beim Wärmebedarf eine große Rolle. In einem vergleichsweise schlecht gedämmten Altbau brauchen Sie eine höhere Heizleistung, während ein moderner Neubau mit einem geringen Wärmebedarf überzeugt.
Fazit: Infrarotheizungen in der Küche, ja oder nein?
Eine Infrarotheizung in der Küche ist die ideale Lösung für kalte Tage. Kurze Aufheizzeiten, direkte Wärme und eine unkomplizierte Steuerung sorgen dafür, dass Sie mit dieser Art der Heizung keinerlei Probleme haben werden. Zubehör wie das smarte Thermostat oder Standfüße vereinfachen die Bedienung weiter und sorgen dafür, dass Ihnen Ihre Zusatzheizung im Alltag keine Arbeit bereitet. Alle IR-Heizungen sind wartungsfrei und in vielen Fällen gegen Feuchtigkeit geschützt. Heizen Sie mit Infrarot, können Sie den benötigten Strom auch aus erneuerbaren Energien beziehen und erhalten dadurch eine CO₂-neutrale, effiziente Raumheizung.
Ihre häufig gestellten Fragen
Lässt sich die Infrarotheizung von Küchenschmutz reinigen?
Ja, leichte Fettanhaftungen oder andere kleinere Verschmutzungen können im ausgeschalteten Zustand einfach mit einem feuchten Tuch von der Heizfläche abgewischt werden. Achten Sie darauf, dass die Heizung vor der Reinigung komplett ausgekühlt ist.
Wie effizient sind Infrarotheizungen?
Infrarotheizungen haben einen Wirkungsgrad von 100 Prozent, da sie komplett elektrisch arbeiten und den Strom 1:1 in Wärme umwandeln. Diese Effizienz kann mit einem regulären Heizkörper nicht erreicht werden.
Können Fliesen auch in einem Altbau warm gehalten werden?
Ja, das ist möglich. Keramische Fliesen haben hierbei eine besonders hohe Wärmeleitfähigkeit und speichern die Wärme gut. Entscheiden Sie sich für eine Deckenheizung, wird der Fußboden automatisch beheizt.
Welches Thermostat eignet sich für die Infrarotheizung?
Es gibt Funkthermostate, Wifi-Thermostate und programmierbare Thermostate. Für welches Sie sich entscheiden, ist Ihnen selbst überlassen. Die Handhabung ist mit Wifi-Thermostaten am unkompliziertesten.
Was sind die Vorteile einer Infrarotheizung an der Wand?
Die Infrarotheizung an der Wand bringt die gleichen Vorteile mit, wie bei der Montage an der Raumdecke. Für welche der beiden Varianten Sie sich entscheiden, hängt lediglich von den räumlichen Gegebenheiten ab.