Raumklima im Winter: Tipps für eine gesunde Luftfeuchtigkeit

Raumklima im Winter: Tipps für eine gesunde Luftfeuchtigkeit - Bringer-Germany
Wenn draußen eisige Temperaturen herrschen, wir Ihre Heizung zum wichtigsten Begleiter für gemütliche Stunden im Haus. Doch in der kalten Jahreszeit gibt es ein Problem: Sie lüften seltener, um Wärmeverluste bei hohen Heizkosten zu vermeiden. Einerseits sinkt hierdurch die relative Luftfeuchtigkeit, was zu Atemwegsreizungen führen kann, andererseits kann an Außenwänden und schlecht isolierten Bereichen (z. B. Fenstern) die überschüssige Luft kondensieren. Es entsteht Schimmel, und das innerhalb weniger Tage. 
Wir zeigen, wie Sie im Winter die optimale Luftfeuchtigkeit erreichen und die Raumluft gesund halten, ohne Wärme zu verlieren.

 

Das Wichtigste in Kürze 

  • Konvektionsheizungen sorgen für einen Luftaustausch im Raum, da die warme Luft von der Kniehöhe aus bis an die Decke steigt. Hierdurch verschlechtert sich die Luftqualität und überschüssige Wärme kondensiert an Fenstern und schlecht isolierten Flächen. 
  • Die Folge ist eine sehr niedrige relative Luftfeuchtigkeit, welche zu Atemwegsreizungen, juckenden Augen und trockener Haut führen kann. Gerade Menschen mit Allergien oder einer Asthma-Erkrankung haben im Winter Schwierigkeiten, gut atmen zu können. 
  • Dazu ist das Risiko für Schimmelbildung stark erhöht. An schlecht gedämmten Wänden und Fenstern sammelt sich überschüssige Feuchtigkeit und dringt in Zwischenräume und Holzoberflächen ein. Zusammen mit der Heizungswärme entsteht der ideale Nährboden für Schimmel. 
  • Die Lösung ist es, auch an kalten Tagen richtig zu lüften und den Luftaustausch zu überwachen. Mit einem Hygrometer können Sie zudem kontrollieren, ob sich die Luftfeuchtigkeit in einem gesunden Rahmen bewegt. 

Darum wird trockene Heizungsluft zum gesundheitlichen Problem

Trockene Raumluft kann zu einem echten gesundheitlichen Problem werden, da sie die Atemwege und Schleimhäute von Menschen austrocknet und dadurch deren Schutzfunktion beeinträchtigt. Aus zahlreichen Studien geht hervor, dass eine Luftfeuchtigkeit von unter 30 % ausreicht, um die Schleimproduktion zu reduzieren, was das Risiko von Infektionen der Atemwege erhöht. 
Auch interessant: Das Umweltbundesamt hat erst kürzlich in unabhängigen Untersuchungen festgestellt, dass trockene Luft die Verbreitung von Viren wie SARS-CoV-2 und Influenza begünstigen kann, da diese länger in trockener als in feuchter Luft überleben. 
Außerdem wirkt sich trockene Luft auf die Haut aus, da sie diese austrocknet und zu Rissen sowie einer höheren Anfälligkeit, für Dermatitis führen kann. Sinnvoll ist es deshalb, die Luftfeuchtigkeit grundsätzlich mit einem Hygrometer zu überwachen und bei Bedarf Maßnahmen zu ergreifen - dazu später mehr.

Seltenes Lüften: Schimmelbildung durch zu hohe Luftfeuchtigkeit

Schimmel an Fenster

An kalten Tagen neigen viele Menschen dazu, selten zu lüften, um Wärmeverlust zu vermeiden - gerade in Zeiten von steigenden Energiekosten. Hierdurch kommt es schnell zu einem Anstieg der Luftfeuchtigkeit in den Räumen, besonders dann, insbesondere in Kombination mit alltäglichen Aktivitäten. Wäsche trocknen, Kochen oder heiß Duschen führen dazu, dass die relative Luftfeuchtigkeit im Raum steigt und nicht entweichen kann. 

Interessanter Fakt: Eine aktuelle Studie des Fraunhofer-Instituts für Bauphysik zeigt, dass das Risiko für Schimmelbildung im Winter rund 60 Prozent höher ist, als zu den anderen Jahreszeiten. 

Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) steht Schimmel in Wohnräumen in direktem Zusammenhang mit vielen Atemwegserkrankungen, darunter Asthma und allergische Reaktionen. Unbehandelt breitet sich Schimmel in wenigen Tagen in Zwischenräumen, Ecken und an der Decke eines Raumes aus und zerstört langfristig sogar die Bausubstanz.

Lesetipp: In diesem Artikel haben wir uns genauer damit beschäftigt, wie Sie Schimmel und Feuchtigkeit mit der Infrarotheizung effektiv bekämpfen und vorbeugen können.

Das ideale Raumklima für Ihre Wohnung im Winter

Die wichtigsten Faktoren für ein gesundes Raumklima sind laut verschiedener Experten die Luftbewegung, Wärmstrahlung, Lufttemperatur und die Luftfeuchtigkeit. Frischluft hat einen Sauerstoffanteil von etwa 21 Prozent und einen Kohlendioxidanteil von nur 0,04 Prozent. Im Winter macht sich ein höherer Kohlendioxidanteil bemerkbar, auf bis zu 0,1 Prozent. Mit Wärmestrahlung ist die direkte Einwirkung der Sonne, etwa durch Fensterscheiben, gemeint. Auch diese fehlt im Winter weitestgehend. 

Alle diese Faktoren führen laut der Innenraumklimaforschung nicht nur zu einer verminderten Sauerstoffversorgung, sondern auch zu Symptomen wie Müdigkeit, Konzentrationsproblemen und Kopfschmerzen. Regelmäßiges Stoßlüften erweist sich dadurch im Winter als besonders wichtig, denn nur so können die empfohlenen Werte eingehalten werden. 

Diese Raumtemperatur ist im Winter sinnvoll

Die richtige Raumtemperatur ist nicht nur für das eigene Wohlbefinden, sondern auch für die Gesundheit und Energieeffizienz sehr wichtig. Das Umweltbundesamt empfiehlt im Winter in Wohnräumen eine Temperatur von 20-22 °C, für weniger genutzte Bereiche gilt als Richtwert 16-18 Grad Celsius. Die geringere Temperatur ist beispielsweise für Durchgangsräume wie den Flur oder Ruheräume wie das Schlafzimmer empfehlenswert.

Wer Energie sparen möchte, der sollte unterhalb der 20-Grad-Grenze heizen, denn ab diesem Punkt steigt der Energieverbrauch um sechs Prozent pro Grad Raumtemperatur. 

Tipp: Der Einsatz von smarten oder programmierbaren Thermostaten kann dabei helfen, Heizkosten zu sparen und die Temperatur auf einem konstanten Level zu halten. Diese verringern beispielsweise automatisch die Heizleistung, wird es im Raum zu warm oder schalten die Heizungen ab, wenn ein Fenster geöffnet wird. 

Richtwerte für die Luftfeuchtigkeit in Wohnräumen 

Die Luftfeuchtigkeit in der Wohnung spielt im Winter eine wichtige Rolle für die Gesundheit und den Erhalt der Bausubstanz. Experten empfehlen, dass die optimalen Werte zwischen 40 und 60 Prozent liegen sollten. Dieser Bereich minimiert gesundheitliche Auswirkungen und fördert das Wohlbefinden. Zu trockene Luft (30 % oder niedriger) kann die Schleimhäute austrocknen, zu feuchte Luft (60 % oder höher) begünstigt die Schimmelbildung. 

Wichtig zu wissen: In Räumen wie dem Schlafzimmer, der Küche und dem Badezimmer sind Werte bis 60 Prozent Luftfeuchtigkeit tolerierbar und lassen sich oft nicht verhindern. Dennoch ist es auch in diesen Räumen entscheidend, regelmäßig und ausgiebig zu lüften.

Warum ist die Luftfeuchtigkeit im Schlafzimmer oft erhöht? 

Die Feuchtigkeit ist in diesem Raum sehr oft erhöht, da die Menschen während des Schlafens durch Atmung und Schwitzen sehr viel Feuchtigkeit abgeben, die sich beispielsweise auch in der Matratze sammelt. Trocknen diese Flächen dann wieder, sammelt sich die verdunstete Feuchtigkeit beispielsweise an den Fenstern und den Wänden. Hier entsteht dann schnell und unbemerkt Schimmel. 

Tabelle: Ideale Luftfeuchtigkeit nach Räumen 

Raum Luftfeuchtigkeit Grund
Wohnzimmer 40-55 % Fördert Wohlbefinden, schützt Elektronik und Möbel.
Schlafzimmer 40-60 % Verringert Atemwegsreizungen und sorgt für angenehmes Schlafklima.
Küche / Badezimmer 50-70 % Lüften zur Schimmervermeidung unbedingt notwendig.
Arbeitszimmer 40-55 % Optimale Bedingungen zur Konzentration. 

Unsere Tipps für gesunde Raumluft im Winter

Zimmerpflanzen

Im Winter verbringen wir viel Zeit in beheizten Räumen, in denen die Luft schnell austrocknet und die Luftqualität leidet. Die unzureichende Zufuhr von frischer Luft führt zu gesundheitlichen Beschwerden wie Kopfschmerzen, trockenen Atemwegen und Müdigkeit. Um die Raumluft zu verbessern, gibt es einige einfache, aber sehr wirksame Maßnahmen: 

  1. Regelmäßiges, richtiges Stoßlüften. Die Fenster sollten trotz der niedrigen Temperaturen zwei- bis dreimal täglich für etwa fünf Minuten geöffnet werden, um verbrauchte Luft auszutauschen. So wird der CO₂-Anteil reduziert, besonders wenn viele Menschen im Raum ausatmen. 
  2. Reduzieren Sie die Menge an Staub und Schadstoffen im Raum, beispielsweise durch regelmäßiges Staubsaugen und Wischen. Auch Teppiche und Polstermöbel müssen mindestens zweimal jährlich gereinigt werden. Nutzen Sie zudem bestenfalls eine Heizung, die keine Luftbewegung verursacht und Strahlungswärme einsetzt. Perfekt geeignet für die meisten Wohnsituationen ist die Infrarotheizung.
  3. Zimmerpflanzen leisten einen wertvollen Beitrag zur Verbeserung der Luftqualität in einem Raum. Sie filtern Schadstoffe wie Formaldehyd oder Benzol aus der Luft und geben frischen Sauerstoff ab. Besonders beliebt sind beispielsweise Efeu, Aloe Vera oder die Friedenslilie. 

Mit diesen Maßnahmen schaffen Sie es bereits, das Raumklima nachhaltig und ohne hohe Kosten zu verbessern und das eigene Wohlbefinden zu steigern. 

Ist ein Luftbefeuchter in der Wohnung sinnvoll? 

Ja, in vielen Fällen ist ein Luftbefeuchter in der Wohnung durchaus sinnvoll. Er trägt nicht nur zur Verbessrung der Gesundheit aller Menschen im Raum bei, sondern beugt auch weiteren Problemen vor. Beispielsweise kann trockene Luft zu Rissen im Holzboden oder poösen Stellen an Ledermöbeln führen. 

Auch Ihre Zimmerpflanzen leiden unter der trockenen Heizungslift, viele Menschen bringen diese daher in einen separaten, unbeheizten Raum. Zu trockene Luft zieht den Pflanzen zunächst die Feuchtigkeit aus den Blättern, dann auch aus den Wurzeln und nimmt somit deren Lebensgrundlage. Ein Luftbefeuchter hilt, diese schwerwiegenden Folgen zu verhindern. 

Schon gewusst? Trotz eines Luftbefeuchters muss in Ihrer Wohnung regelmäßig gelüftet werden, da dieser die "verbrauchte" Luft nicht austauschen, sondern nur befeuchten kann. Eine Strahlenheizung wie die Infrarotheizung sorgt dafür, dass beim Lüften möglichst wenig Wärme verloren geht.

Wo sollte ich einen Luftbefeuchter aufstellen?

Der Luftbefeuchter sollte sich an einer zentralen Stelle in der Wohnung platziert werden. Achten Sie hierbei zudem darauf, dass sich keine sensiblen elektronischen Geräte oder hochwertige Möbelstücke in der Nähe befinden, diese können sonst unter Umständen Schaden nehmen. 

Insgesamt wird die Luftfeuchtigkeit beim Raumklima häufig unterschätzt, obwohl sie eine mindestens genauso wichtige Rolle spielt, wie die Temperatur. Wir hoffen, wir konnten Ihnen heute die wichtigsten Informationen verständlich vermitteln! 

Ihre häufig gestellten Fragen

Bei welcher Luftfeuchtigkeit kann Schimmel entstehen? 

Schimmel entsteht in der Regel ab einer Luftfeuchtigkeit von 60 Prozent oder höher. Oftmals zunächst unbemerkt in Zwischenräumen und Ecken des Raumes. 

Was ist der Unterschied zwischen relativer und absoluter Luftfeuchtigkeit?

Die relative Luftfecuhtigkeit bezeichnet der Feuchtigkeitsanteil der Luft im vrgleich zur maximal möglichen Menge, die absolute Luftfeuchtkeit dagegen die tatsächliche Menge an Wasserdampf.  

Wie gefährlich ist Schimmel im Schlafzimmer? 

Schimmel im Schlafzimmer ist sehr problematisch, da Sie sich in diesem Raum oft und lange aufhalten und die Sporen einatmen. Die Auswirkungen sind allergische Reaktionen und Atemwegsprobleme. 

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