Infrarotheizung - Vorteile und Nachteile

Infrarotheizung - Vorteile und Nachteile

Infrarotheizungen werden immer wieder empfohlen, wenn es darum geht, ein schnelles Wärmegefühl zu erzeugen, z.B. in wenig genutzten Räumlichkeiten. Oder in Räumen, die sich z.B. durch eine Fußbodenheizung nur langsam erwärmen.
Doch welche Vor-und Nachteile bietet eine Infrarotheizung, in welchen Räumen oder Wohnungen empfiehlt sich die Heizung mit Infrarot und wo eher nicht?

Funktionsweise einer Infrarotheizung

Die Infrarotheizung funktioniert über elektromagnetische Strahlungswärme, d.h. sie erwärmt nicht die Raumluft wie übliche Konvektor Heizungen, sondern Personen und Gegenstände, die angestrahlt werden. Umgebungsflächen wie Wände oder der Boden erwärmen sich durch eine Infrarotheizung ebenfalls und können dann auch Wärme abgeben. Die üblichen Infrarotheizungen führen dazu, dass Personen, die im Umfeld von ca. 3 Metern vor einer Infrarotheizung stehen, noch ein wohltuendes Wärmegefühl empfinden. Die Wirkung wird direkt mit dem Einschalten der IR Heizung erzielt, weswegen viele Nutzer eine Infrarotheizung im Badezimmer oder Wintergarten installieren.
Einer der Hauptvorteile der Infrarot-Elektroheizung ist, dass man sie schnell überall dort installieren kann, wo ein Stromanschluss vorhanden ist. Doch auch eine ganze Reihe weiterer Vorteile sprechen für eine Infrarotheizung.

 

Vorteile einer Infrarotheizung

  • Sehr schnelles Wärmegefühl, da nicht erst die Raumluft erwärmt werden muss, sondern direkt der Menschliche Körper durch die Heizstrahlung erwärmt wird. Der menschliche Körper speichert diese Wärme und spürt sie auch dann noch, wenn man sich von der Heizung entfernt.
  • Keine Zugluft, daher behagliche Wohnatmosphäre durch gleichmäßige Erwärmung im Raum. Andere Heizungen benötigen häufig ein Gebläse zur Verteilung von erwärmter Raumluft.
  • Gesunde Raumluft: Ideal für Allergiker, da kein Gebläse die Staubpartikel aufwirbelt und im Raum verteilt.
  • Keine Schimmelgefahr: Die Infrarotheizung erwärmt gleichmäßig und schnell sowohl Decken, Böden als auch Wände, die dann wiederum die Wärme speichern und abgeben. Dadurch wird ein gleichbleibend trockenes Raumklima erzeugt. So entstehen erst gar keine feuchten Stellen an Wand, Decke oder in Ecken, die sonst Grundlage für eine Schimmelbildung sind.
  • Geringe Anschaffungskosten der Heizung: Infrarotheizungen, bzw. die IR Paneele, sind sehr kostengünstig beim Kauf und müssen nicht an zentrale Heizsysteme angeschlossen werden. Dadurch entstehen keine weiteren Kosten außer Montagekosten, die sehr gering sind. Es müssen keine Rohre verlegt werden, da man einen in der Nähe befindlichen Elektroanschluss nutzen kann.
  • Heizkosten entstehen nur bei Bedarf: Die Betriebskosten einer Infrarotheizung entstehen nur bei Bedarf, z.B. in den 10 Minuten, in denen man morgens im Bad ist. Andere Heizungen brauchen deutlich länger, um zu wirken und werden in der Praxis häufig länger angelassen oder sogar zum Aufwärmen in der Nacht oder am Abend vorher eingeschaltet. Zentralheizungen heizen überdies häufig ständig Wasser auf eine gewisse Temperatur auf.
  • Wartungsarm und langlebig: Eine Infrarotheizung ist absolut wartungsarm, wenn nicht sogar wartungsfrei und langlebig. Da es keine beweglichen Teile gibt und auch in der Infrarotheizung kein Öl oder Gas verbrannt wird, sind die IR Heizungen sehr langlebig und bedürfen kaum der Wartung. Funktionszeiten von 20-30 Jahren und mehr sind durchaus üblich.
  • Angenehme Wärme für den Menschen: Die meisten empfinden Infrarot-Wärme als sehr angenehm - ähnlich wie den Effekt der natürlichen Sonnenstrahlung. Weil die Infrarotwärme den Körper auch von innen heraus wärmt, wird dies als wohltuend empfunden. Ein Grund, warum sich eine Infrarot Wandheizung in vielen Bädern befindet.
  • Geringer Platzbedarf an Wand oder Decke

Zu einer ehrlichen Betrachtung der Vor- und Nachteilen einer Infrarotheizung gehören aber auch die Aufzählung der möglichen Nachteile:
  • Eine bestimmte Raumtemperatur ist nur mit einem Thermostat einstellbar
  • Bei sehr schlecht gedämmten Räumen kann das Heizen mit einer Infrarotheizung teuerer werden, da hier die Effizienz sinkt. 
  • Kohlendioxid-Emission: Nur wer seine Infrarotheizung mit Ökostrom betreibt oder dafür ggf. eigene Solaranlagen nutzt, heizt ökologisch und CO2-Neutral. Wer allerdings normalem Strom aus der Steckdose nutzt, muss damit rechnen, dass hier ein gewisser Teil Kohle zur Stromerzeugung verbrannt wird. 


Wo kann man die Infrarotheizung anbringen?


Üblich ist die Infrarot Wandheizung, bei der die Infrarot Paneele flach an der Wand angebracht werden. Es gibt aber auch Infrarotheizungen, die man z.B. an der Decke anbringt und dann die Wärme nach unten abgeben wird. Die Infrarot Wandheizung ist jedoch am meisten verbreitet.
Auf jeden Fall sollte man darauf achten, dass man die Infrarotheizung ausreichend dimensioniert. Als Faustregel gilt:

  • Ca. 60 Watt pro qm im Raum bei guter Außendämmung
  • Ca. 100 Watt pro qm im Raum bei schlechter Außendämmung

Doch das ist individuell von der Raumgestaltung, Wanddicke und Wanddämmung abhängig. Wenn die Infrarotheizung nur zusätzlich zu einer anderen Heizung montiert wird, kann man die Wattzahlen natürlich deutlich niedriger dimensionieren.

Die genau benötigte Leistung können Sie ganz bequem mit unserem Heizlastrechner ermitteln.


Auch die Montagehöhe ist ausschlaggebend für den Effekt: während man z.B. im Bad, wo Nutzer überwiegend stehen, die Montage höher wählt, sind in Büros die Infrarotheizungen eher auf Sitzhöhe zu montieren, um die Angestellten während der Arbeit zu erreichen.


Wo lohnt sich die Infrarotheizung?


Wer sich die Infrarot Vor- und Nachteile zu Gemüte führt, sollte auch beachten, dass sich nicht alle Räume für Infrarotheizungen eignen. Während einige Räumlichkeiten dafür geradezu prädestiniert sind, eignen sich andere eher weniger:

  • Praktisch sind Infrarotheizungen vor allem in wenig genutzten Räumlichkeiten, da man sie dort dann nur kurz für die Zeit der Nutzung in Betrieb nehmen kann. Dies trifft z.B. auch auf Gartenlauben, Partykeller, Garagen und Hobbyräume zu.
  • Neubauten mit guter Energieeffizienz eignen sich durch ihre gute Dämmung optimal für Infrarotheizungen.
  • Altbauten eignen sich dagegen eher weniger, da diese meist eine schlechtere Dämmung vorweisen.


Infrarotheizungen als Designelement

Mittlerweile gibt es auf dem Markt Infrarotheizungen, denen man gar nicht ansieht, dass es sich um eine Heizung handelt, sondern auf den ersten Blick als Bild (als Bildheizung), Spiegel oder Dekorationselement erscheinen. Dennoch verfügen sie über eine ausreichend dimensionierte Heizleistung

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