Alternativen zum klassischen Heizen mit Öl und Gas gibt es viele: Fußbodenheizungen, Solarthermie-Anlagen oder verschiedene Arten der Elektroheizung. Viele dieser Systeme entpuppen sich jedoch nach der Montage als kostspielig oder unpraktikabel im Alltag. Die Infrarot Deckenheizung ist eine elektrische Heizung, die viele Einsatzbereiche unkompliziert abdecken kann. Wir haben Vorteile, Nachteile und wichtige Tipps zusammengefasst.
Das Wichtigste in Kürze
- Infrarotheizungen sind elektrische Flächenheizungen, die ausschließlich mit Strom betrieben werden. In der Regel sind sie als flaches Paneel an der Decke, Wand oder als mobiles Standgerät zu finden.
- Infrarotstrahlung (IR-Strahlung) heizt nicht wie klassische Konvektoren die Umgebungsluft, sondern Gegenstände, Personen oder auch Decken und Wände in einem Raum. Dadurch entstehen ein geringerer Wärmeverlust und eine deutlich kürzere Aufheizzeit.
- Die Deckenmontage bietet den Vorteil, dass dank des Strahlungswinkels von 120 bis 180 Grad alle Bereiche des Zimmers gleichmäßig temperiert werden. Zudem erreichen die Strahlen den Boden und erzeugen den gemütlichen Effekt einer Fußbodenheizung.
- Die geschätzten Kosten liegen bei acht Stunden Betriebszeit pro Tag bei etwa 2,80 Euro pro Heizgerät. Bedenkt man, dass die Heizung oft weniger häufig einspringen muss und der Strom von der eigenen PV-Anlage erzeugt wird, reduziert das den Preis nochmal deutlich.
Die Nachteile der Öl- oder Gasheizung im Winter
Aktuelle Untersuchungen zeigen eindeutig: Alte Öl- und Gasheizungen weisen deutliche Energieverluste auf. Gerade bei älteren Heizsystemen vor 1995 gehen etwa 30-35 % der erzeugten Wärme verloren. Grund hierfür sind z. B. Schornsteine, schlecht isolierte Leitungen oder mangelhaft gedämmte Heizkessel.
Tipp: Durch die energetische Sanierung und Dämmung von Heizungsrohren können Sie bis zu 15 Euro pro Meter Rohr an Heizkosten einsparen.
Bei Heizungen, die auf dem Prinzip der Lufterwärmung basieren, ergeben sich zudem folgende Nachteile:
- Ungleichmäßige Wärmeverteilung: Warme Luft steigt nach oben an die Raumdecke. Wenn Sie die Heizkörper auf Kniehöhe montieren, bleiben Teile des Raumes kühl.
- Staubaufwirbelung: Luftströmungen der Heizung verteilen Staub, Bakterien und Schadstoffe weiter in der Luft. Gerade für Asthmatiker und Allergiker wird das schnell zu einem Problem.
- Höherer Energieverbrauch: Warme Luft geht auf viele Weisen verloren, etwa durch offene Fenster oder schlecht isolierte Scheiben. Auch muss sich das warme Wasser erst in den Rohrleitungen verteilen - ein enormer energetischer Aufwand.
Tipp der Redaktion: Auch im Winter müssen Sie bestenfalls alle Räume zweimal täglich stoßlüften. Die Luft der Heizung sorgt sonst für feuchte Ecken und Zwischenräume. Ein Lüftungsintervall von fünf Minuten reicht bereits aus, um Feuchtigkeit zu beseitigen.
Effizient heizen: Die Infrarotheizung an der Decke
Wie die Wandheizung oder die elektronische Fußbodenheizung, so gehört auch die Deckenheizung zu den Flächenheizungen. Bei ihr werden die Heizpaneele großflächig an der Decke verteilt und versorgen den Raum gleichmäßig mit angenehmer Strahlungswärme. Durch diese Strahlung ist die Infrarotheizung besonders effizient, denn es erfolgt eine gleichmäßige Temperaturverteilung im gesamten Zimmer.
Auch interessant: Sonnenstrahlung nutzt im Wesentlichen das gleiche Prinzip der Wärmeverteilung. Allerdings fällt beim Heizen mit Infrarot die schädliche UV-Strahlung weg - sonst profitieren Sie von allen gesundheitlichen Vorteilen.
Nach der Montage überzeugt die Infrarot Deckenheizung von Bringer mit einer Leistung von 1200 Watt und einer effektiven Strahlweite von 3,5 Metern. Auch im Altbau kann dadurch mit der Infrarotheizung eine effiziente Alternative zum Heizkörper geschaffen werden.
Die verschiedenen Arten der Deckenheizung
Deckenheizungen gibt es in verschiedenen Ausführungen, sie lassen sich in beinahe jedem Gebäude verbauen. Während wasserführende Deckenheizungen eher unbekannt und teuer sind, lassen sich Infrarotheizungen in vielen Gebäuden finden.
Wasserführende Deckenheizung
Für eine wasserführende Deckenheizung werden Heizungsrohre unter der Decke installiert. Durch diese Rohre wird dann Wasser gepumpt, welches je nach individuellem Heizbedarf eine Temperatur zwischen 25 und 38 Grad hat. Diese reicht aus, um den Raum auf eine angenehme Temperatur zu bringen. Die Installation dieser Heizungsrohre ist sehr komplex und teuer, zudem kann sie nur in der Bauphase des Gebäudes durchgeführt werden.
Ihnen fällt auf: Die Wassertemperatur ist deutlich geringer, als es bei einer herkömmlichen wasserführenden Heizung der Fall ist. Bei einer Konvektionsheizung liegt die Wassertemperatur bei etwa 70 Grad. Möglich macht das die große Fläche im Vergleich zu kleinen Heizkörpern.
Infrarotheizung zur Montage an der Decke
Nicht jede Deckenheizung muss wasserführend sein. Die Infrarotheizung für die Decke ist sowohl in Neubauten als auch bei Sanierungen sehr beliebt. Die Anschaffungskosten sind vergleichsweise niedrig, die Effizienz hoch und die Anwendungsgebiete vielseitig.
Lesetipp: In diesem Ratgeber schauen wir uns genauer an, wie die Infrarotheizung gegen Schimmel eingesetzt werden kann und welchen Unterschied das für die Bewohner macht.
Vorteile der Infrarotheizung an der Decke
Egal ob Modernisierung oder Neubau: Die Infrarotheizung ist eine sinnvolle Alternative zur Öl- oder Gasheizung oder auch eine Ergänzung, um hohe Heizkosten in der Übergangszeit zu vermeiden.
Die vielen Vorteile der Deckenmontage sind unter anderem:
- Effiziente Wärmeverteilung: Die Infrarotheizung gibt Strahlung direkt ab und erwärmt Wände, Böden und Oberflächen. Es entstehen keine Luftströmungen oder Temperaturunterschiede zwischen Boden und Decke.
- Platzsparende und einfache Installation: Die Montage können Sie dank der Deckenhalterung einfach selbst übernehmen. Zudem nehmen die flachen Paneele nur sehr wenig Platz ein und fallen dank des Designs kaum auf.
- Geringe Staubbelastung: Im Gegensatz zu Konvektoren erzeugen Konvektionsheizungen keine Luftströmungen und Aufwirbelungen. Das ist ideal für Allergiker und Asthmatiker, gerade in der Winterzeit, wenn wenig gelüftet wird.
Geringe Kosten sind ein durchschlagendes Argument für die Infrarot-Deckenheizung. Bereits für wenige hundert Euro kann der Raum beheizt werden. Mit dem Heizlastrechner finden Sie heraus, welche Heizleistung Sie für Ihren Raum benötigen.
Beispielrechnung zur Infrarotheizung an der Decke
Anbei ein Beispiel für die Betriebskosten einer Infrarot-Deckenheizung im Wohnzimmer eines Neubaus, die Raumfläche beträgt 30 Quadratmeter.
Ausgehend von einer modernen Dämmung und einem durchschnittlichen Wärmebedarf braucht es im Neubau etwa 80 Watt Heizleistung pro Quadratmeter. Für unser Beispiel gehen wir von einem Strompreis von 0,30 EUR pro kWh aus (Dezember 2024). Wir gehen davon aus, dass die Infrarotheizung am Tag vier Stunden läuft, also in den Abendstunden, wenn alle sich im Wohnzimmer aufhalten.
Anbei finden Sie die Rechnung:
30 Quadratmeter x 80 Watt = 2400 Watt Heizleistung für das Wohnzimmer
2400 Watt x 1 Stunde x 0,30 EUR/kWh = 0,72 EUR pro Betriebsstunde = 2,88 EUR/Tag
Ergebnis: Pro Monat entstehen durch das reine Heizen mit Infrarotheizungen an der Decke im Wohnzimmer Heizkosten in Höhe von 86,40 EUR. Nutzen Sie eine eigene PV-Anlage oder eine andere, eigene Stromquelle, können diese Kosten nochmals deutlich reduziert werden.
Ihre häufig gestellten Fragen
Was sind die Nachteile einer Infrarotheizung an der Decke?
In schlecht isolierten Räumen kann unter Umständen Wärme verloren gehen, da die Wärme von oben stärker in Richtung Decke abstrahlt. Zudem kann die Wärme als unangenehm empfunden werden, wenn sich Personen direkt unter dem Paneel aufhalten.
Welche Thermostate eignen sich für die Infrarotheizung?
Die Bringer Infrarotheizungen können Sie mit drei verschiedenen Thermostaten steuern: Dem Steckthermostat, dem Funkthermostat und dem Wifi-Thermostat. Hier zeigen wir die verschiedenen Unterschiede und Vorteile auf einen Blick.
Überwiegen die Vorteile oder Nachteile bei der Infrarotheizung an der Decke?
Die Vorteile überwiegen in gut isolierten Räumen, da die gleichmäßige Wärmeverteilung, der geringe Platzbedarf und die Staubfreiheit einen hohen Komfort ermöglichen. Lediglich bei falscher Dimensionierung, Montage oder teuren Stromtarifen können Nachteile entstehen.