Wärme ohne Heizung: Tipps für eine gemütliche Wohnung

Gemuetliche Wohnung
Für eine moderne Heizung sind viele Hausbesitzer bereit, hohe Summen in die Hand zu nehmen. Gerade durch die gestiegenen Energie- und Lebenshaltungskosten in den letzten Jahren steht Effizienz an erster Stelle und sorgt für eine Rekordnachfrage auf dem Heizungsmarkt. Was häufig nicht bedacht wird: Oft haben kleine, energetische Optimierungen am Gebäude eine ähnlich positive Auswirkung auf den Energieverbrauch. Wir zeigen Möglichkeiten für eine wärmere Wohnung im Winter - ohne hohe Heizkosten. 

 

Das Wichtigste in Kürze

  • Die meisten Häuser in Deutschland befinden sich energetisch gesehen in keinem guten Zustand. Oft werden ineffiziente und alte Öl- und Gasheizungen eingesetzt, welche die Energiekosten im Winter in die Höhe treiben.
  • Der Zustand des Gebäudes nimmt den größten Einfluss auf die Effizienz Ihrer Heizungsanlage. Entscheidende Punkte sind etwa der Dämmstandard, die Qualität der Verglasung oder die genutzten Türen. 
  • Zahlreiche Tipps helfen, auch ohne Heizung für mehr Wärme zu sorgen. Beispielsweise die Nutzung von Thermovorhängen, häufiges Kochen oder auch die vermehrte Platzierung von Teppichen. 
  • Für selten oder nur kurzzeitig genutzte Räume ist eine Zusatzheizung die beste Option, da das zentrale Heizsystem geschont werden kann. Hohe Aufheizzeiten und ein steigender Verbrauch sind dadurch verhinderbar. 

So warm muss es in Ihrer Wohnung mindestens sein

Kalte Wohnung

Für Wohneigentum gibt es in Deutschland keine konkreten Vorgaben, was die Raumtemperatur angeht. Anders sieht das bei Mietwohnungen aus: Laut der Heizpflicht, die in den meisten Mietverträgen und der Rechtsprechung verankert ist, muss die Raumtemperatur während der Heizperiode (Oktober bis April) tagsüber 20-22 Grad Celsius erreichen. In der Nacht sind 19 Grad Celsius ausreichend. 

Hierbei handelt es sich um die Temperatur, die Mieter einstellen können müssen. Ob diese sich dann für eine niedrigere Temperatur entscheiden, ist ihnen selbst überlassen. 

In keinem Fall jedoch sollte die Temperatur im Raum unter 16 °C fallen, denn schon dann steigt das Risiko für Feuchtigkeit und Schimmelbildung. Besonders kritisch sind diese Folgen für ältere und kranke Menschen und Kleinkinder. 

Macht uns eine kalte Wohnung krank? 

Eine zu kalte Wohnung macht krank – das ist ein weit verbreiteter Glaube. Doch so ganz stimmt das nicht. Kälte kann helfen, unser Immunsystem zu fördern und die Abwehrkräfte zu verbessern. Zahlreiche Studien belegen, dass Kälte die Bildung weißer Blutkörperchen stimuliert. Diese haben im Körper vereinfacht gesagt die Aufgabe, Viren, Bakterien und anderen "Fremdkörpern" den Kampf anzusagen. 

Wichtig: Auf Dauer ist Frieren aber keinesfalls gesund, denn damit wird ein gegenteiliger Effekt bewirkt. Das Immunsystem wird geschwächt und Sie sind anfälliger für Infektionen und Krankheiten. 

Tipps für eine warme Wohnung ohne Heizung

Verschiedene Tipps helfen dir, die Wohnung im Winter auf Temperatur zu bringen. Hierbei geht es um Feinheiten, jedoch auch um elementare Dinge wie eine passende Isolation der Wohnung oder des Hauses. Wir schauen uns auch eine smarte Lösung an, mit welcher Sie umweltfreundlich Wärmelücken schließen können.

Tipp 1: Isolation und energetische Sanierung

Aktuelle Umfragen zeigen, dass sich rund ein Drittel der Häuser in Deutschland in einem energetisch unzureichenden Zustand befinden. Etwa vier Millionen Gebäude seien "dringend sanierungsbedürftig", um die Klimaziele bis 2045 zu erreichen. 

Häufig zieht Kälte durch Lücken an den Fenstern oder Türen in die Wohnung ein. Diese können Sie schnell und unkompliziert mit Gummilippen aus dem Baumarkt abdichten. Hierfür braucht es keine Erlaubnis vom Vermieter, zudem sind diese sehr günstig zu haben. Wichtig: In Räumen mit einem Kamin oder Kachelofen dürfen Sie Fenster nicht eigenständig isolieren, sondern müssen sich mit dem Kaminkehrer abstimmen.

Zudem kommen diese Maßnahmen zur Isolierung infrage: 

  • Energetische Sanierung von Böden und Decken - oft allerdings nur bei einer Kernsanierung sinnvoll. 
  • Austausch von Türen und Glasscheiben auf moderne Dämmstandards, besonders bei großen Fensterfronten (mind. 0,7 W/(m²K). 
  • Installation von Thermovorhängen oder Isolationsrollläden an den Fenstern, um zu verhindern, dass Wärme nach außen dringt. 

Tipp: In einer Mietwohnung können Sie Ihren Vermieter darauf hinweisen, dass Wärmelücken vorhanden oder Fenster schlecht isoliert sind. Auch er profitiert von einer energetischen Sanierung, sowohl durch höhere Mieteinnahmen als auch einen niedrigeren Energieverbrauch. 

Tipp 2: Auch im Haus warm einpacken

Eine unterschätzte Grundlage, auch in der Wohnung: warme Kleidung. Auch wenn das zunächst ungewohnt scheint, ist es die beste Lösung, um kalte Phasen zu überbrücken. In der wechselhaften Übergangszeit ist das die energiesparende Alternative zum Ein- und Ausschalten der Zentralheizung.

Mit der Zeit wird sich der Körper auch in der Wohnung aufheizen - setzen Sie deshalb bei Kleidung auf den "Zwiebellook", um sich an die veränderte Temperaturwahrnehmung anzupassen. 

Tipp 3: Kachelofen oder Kamin für mehr Gemütlichkeit

Offener Kamin

Jeder, der schon einmal einen Kamin- oder Kachelofen benutzt hat, schätzt die mollige Wärme, die dieser produziert. Zwar dauert es erst einmal eine Weile und braucht ein bisschen Arbeit, bis dieser angefeuert ist, jedoch ist die Wohnung dann blitzschnell warm. Kaum eine andere Heizung sorgt für mehr Atmosphäre und Gemütlichkeit in den eigenen vier Wänden. 

Achten Sie jedoch unbedingt darauf, womit Sie darin heizen. Bedrucktes Papier oder Holz mit Lackresten kann dazu führen, dass der Schadstoffausstoß deutlich in die Höhe steigt. Damit ist der Kachelofen keine umweltschonende Alternative mehr. Kaufen Sie also bestenfalls ganze Holzscheite bei einem regionalen Anbieter, um ohne schlechtes Gewissen zu heizen.

Wichtig: In Mietwohnungen können Sie einen Kachelofen natürlich nicht ohne Erlaubnis des Vermieters installieren. Zudem ist wichtig anzumerken, dass der Kachelofen nicht in jedem Gebäude sinnvoll ist. Der nachträgliche Einbau wird schnell teuer, oft wird ein Kachelofen bereits beim Bau des Hauses eingeplant.

Tipp 4: Infrarotheizung für den Notfall oder selten genutzte Räume

Wenn es in der Wohnung einmal trotz Zentralheizung zu kalt wird, schafft die Infrarotheizung Abhilfe. Durch Strahlen erwärmt sie Oberflächen, Personen, Wände und Decken, und sorgt so für eine gemütliche Wärme, die mit der Sonne zu vergleichen ist.

Die Bringer Infrarotheizung können Sie mit Standfüßen mit Rollen immer überall dort aufstellen, wo Sie diese gerade brauchen. Also beispielsweise an einem gemütlichen Abend auf der Couch oder wenn Sie länger in der Küche stehen. Auch eine Decken- oder Wandmontage ist natürlich möglich. Natürlich ist auch die unkomplizierte Montage an der Decke oder Wand möglich. 

Vorteile: Infrarotheizungen haben eine kurze Aufheizzeit, erwärmen Personen direkt (ohne Umweg durch die Luft) und sind zudem platzsparend. Anders als Heizungen mit Gas oder Öl sorgen sie zudem nicht für eine höhere Luftfeuchtigkeit im Raum. 

Tipp 5: Teppiche und Möbel umstellen 

Wenn Sie im Winter ein paar weitere Teppiche anschaffen, kann das dabei helfen, Wärme besser im Raum zu speichern und Verluste zu minimieren. Sie schaffen gerade auf kalten Böden, etwa Fliesen oder Beton, eine dämmende Schicht und erhöhen das Wohlbefinden. 

Wichtig: Wenn Sie eine Fußbodenheizung nutzen, sollten Sie über diese keine Teppiche legen, denn sonst wird die Wärme daran gehindert, sich im Raum zu verteilen. 

Achten Sie zudem darauf, dass keine Möbelstücke direkt vor den Heizkörpern stehen und die Wärmezirkulation behindern. Oftmals machen diese kleinen Anpassungen bereits einen großen Unterschied bei der Wärmeentwicklung im Raum. 

"Heizen ohne Heizung": Kurzzeitig möglich, aber nicht empfehlenswert

Unter einer zu niedrigen Raumtemperatur leidet schnell Ihr Wohlbefinden und eventuell auch die Gesundheit. Mit unseren Tipps können Sie eine fehlende Heizung kurzzeitig ausgleichen, aber in keinem Fall ersetzen. Moderne Isolation und smarte Heizfunktionen sind die beste Lösung, um angenehm durch den Winter zu kommen!

Ihre häufig gestellten Fragen

Was tun, wenn der Heizkörper oben warm und unten kalt ist? 

In diesem Fall befindet sich Luft in Ihrem Heizkörper. Sie können diesen mit einer unkomplizierten Anleitung in wenigen Schritten selbst entlüften, um das Problem zu lösen. 

Was macht ein Wohnzimmer gemütlich? 

Wir empfehlen im Wohnzimmer einen Kachelofen oder Kamin sowie Teppiche und farblich abgestimmte Vorhänge. So schaffen Sie mehr Gemütlichkeit für die kalte Jahreszeit. 

Wie effizient wirken Rollos / Jalousien gegen Kälte? 

Geschlossene Rollos und Jalousien, gerade mit Thermoisolierung, können den Wärmeverlust über die Luft an den Fenstern um bis zu 20 Prozent reduzieren. 

Kann ein Raum ohne festverbaute Heizung geheizt werden? 

Ja, beispielsweise durch moderne Infrarotheizungen, Heizlüfter oder einen Kamin. Eine Zentralheizung ist jedoch in den meisten Fällen die sinnvollste Hauptheizung. 

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