Eine Solaranlage hat für die Hausbesitzerin oder den Hausbesitzer eigentlich nur Vorteile – die Immobilie wird mehr wert, es kann eigener, günstiger Strom produziert werden und die Anlage ist heute nicht mehr unbezahlbar. Doch in den letzten Monaten hat sich eine Nachricht verbreitet: Brandgefahr durch Solaranlagen. Was ist dran an dieser Behauptung? Und gibt es Grund zur Sorge? Wir schauen es uns an!
Das Wichtigste in Kürze
- Solaranlagen etablieren sich immer mehr – heute werden sie meist standardmäßig installiert und produzieren zuverlässig Strom
- Solaranlagen produzieren aus Silizium-Zellen und anderen technischen Bauteilen. Hieraus ergibt sich in der Regel noch keine Brandgefahr
- Dennoch kam es in letzter Zeit zu ein paar Meldungen von brennenden Solaranlagen. Was ist hier also dann die Ursache?
- Warum Solaranlagen brennen können und wie Sie das verhindern, schauen wir uns in diesem Blogartikel genauer an
Brandgefahr durch Solaranlagen: Hieraus bestehen PV-Systeme
Damit Sie sich besser vorstellen können, wie es bei einer Solaranlage zu einer Brandgefahr kommen kann, schauen wir uns nun einmal die genauen Bauteile und Stoffe an. Eventuell sind Sie noch neu auf diesem Gebiet und lernen so vieles zu Ihrer Solaranlage. Das kann Ihnen auch noch später noch helfen!
Solarmodule erzeugen aus Strahlen Energie – oder Wärme, dann spricht man von Solarthermie, auch diese ist heute weit verbreitet. Die heutigen Solarzellen sind drei- bis viermal leistungsfähiger als noch vor dreißig Jahren – auch in den nächsten Jahren soll der Wirkungsgrad immer höher werden und so mehr aus der gleichen Fläche herausholen.
Wenn Sie eine Solaranlage für die Stromproduktion besitzen, dann bestehen diese aus einem elektrischen Halbleiter. Knapp 90 Prozent der Solarzellen auf der Welt bestehen aus Silizium. Dieses Material ist noch häufig in der Erdrinde zu finden und zudem umweltfreundloch in der Verarbeitung.
Zudem braucht es zum Betrieb einer Solaranlage diese Bauteile:
- Unterkonstruktion: Haken oder Halterungen, um die Solarmodule auf dem Dach anzubringen, sodass auch bei einem Sturm nichts passiert
- Verkabelung: Alle Module müssen mit Steckkabeln miteinander verbunden werden und danach strangweise an einen Wechselrichter angeschlossen werden. Bei einem Fehler kann es hierbei zu Brandgefahr für die Solaranlage kommen
- Wechselrichter: Die Anlage selbst produziert Gleichstrom. Dieser ist im Haushalt noch nicht nutzbar und muss in Wechselstrom umgewandelt werden. Das macht der sogenannte Wechselrichter, welcher sich im Inneren des Hauses befindet. Bei einer Störung trennt er außerdem die Anlage vom Netz. So wird die Brandgefahr der Solaranlage minimiert
- Solarspeicher: Dieses Teil der Solaranlage ist nicht zwangsläufig erforderlich. Durch einen Solarspeicher kann mehr der selbst produzierten Energie genutzt werden, da diese gespeichert wird. Entscheiden Sie sich gegen einen Solarspeicher, muss mehr Strom in das öffentliche Netz gespeist werden
Das waren die essenziellen Bauteile der Solaranlage im Überblick. Alle diese Elemente sollten von einer Fachfirma installiert und in Betrieb genommen werden, so kommt es nicht zu Problemen oder Gefahren. Doch woher kommt dann nun die angebliche Brandgefahr bei Solaranlagen? Das erklären wir in den nächsten Absätzen.
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Woher kommt bei einer Solaranlage die Brandgefahr?
Zu der Brandgefahr von Solaranlagen hat das Fraunhofer ISE eine offizielle Zahl genannt: knapp 0,006 Prozent der Anlagen verursachen im Laufe ihrer Betriebszeit einen Brand mit größerem Schaden. Damit ist die PV-Anlage nicht gefährlicher als andere Installationen, etwa einen Wandlampe oder eine elektrische Heizung. Doch warum kommt es dennoch hin und wieder zu einem Brand bei Solaranlagen? Und was ist dann der Unterschied zu einem herkömmlichen Feuer?
Solaranlagen lassen sich nicht abschalten
Eine wichtige Besonderheit der Solaranlage ist, dass diese nicht einfach ausgeschaltet werden kann – fällt Licht auf die Paneele, wird auch Strom produziert. Auch wenn Sie die Wechselstromseite von der Versorgung getrennt wird, gilt das nicht für die Seite, auf welcher noch Gleichstrom fließt. Bis zu dem Freischalter bleibt diese Spannung dann bestehen.
Auch eine gelöste Steckverbindung unterbricht den Stromfluss nicht immer direkt – bei einer minderwertig installieren Einheit kann es auch passieren, dass ein Lichtbogen entsteht, welcher dann einen Brand auslöst. Eine besondere Brandgefahr durch die Solaranlage gibt es allerdings nicht.
In den Jahren 2011 bis 2013 wurde eine Untersuchung durchgeführt, welche genau aufschlüsseln soll, zu wie vielen Bränden es durch Solaranlagen gekommen ist. In den vergangenen 20 Jahren kam es insgesamt zu rund 120 Brandereignissen in Zusammenhang mit PV-Anlagen. Zu diesem Zeitpunkt gab es etwa 1,3 Millionen Solaranlagen in Deutschland, heute sind es weit über 2,5 Millionen. Das entspricht einer Quote von 0,006 Prozent, bei der es zu einem relevanten Schaden gekommen ist.
Eine relevante Brandgefahr geht von Solaranlagen also nicht aus. Die Systeme sind sicher und haben lange Laufzeiten, wobei nur wenig Wartung nötig ist. Übrigens können Sie die Solaranlage auch mit einer Infrarotheizung von Bringer kombinieren, schauen Sie gerne auf unserer Website vorbei!
Darum kommt es zur Brandgefahr bei Solaranlagen
Die Ursachen für die Brandgefahr bei Solaranlagen sind nicht genau einzugrenzen. Vielmehr gibt es laut Statistik drei Gründe, die gleichermaßen häufig für ein Feuer bei diesen Systemen sorgen. Zudem sind es ein paar Risikostellen, welche bei PV-Anlagen nach einigen Jahren auftreten.
Bei ca. einem Drittel der Brände wurden die Brände durch Schäden an den Modulen selbst verursacht. Diese könnten beispielsweise durch Sturm entstanden sein und so dafür sorgen, dass sensible Technik offenliegt und so anfangen kann sich zu entzünden. In einem zweiten Drittel sind es Planungsfehler der Erbauer oder der Firma, die zur Brandgefahr bei der Solaranlage führen. Etwa eine falsche Verkabelung oder minderwertige Kabel, welche sich zu stark erhitzen. Das letzte Drittel der Brände wird durch Installationsfehler verursacht.
Die meisten Brände ereignen sich verständlicherweise in den heißesten Monaten des Jahres. Hier laufen die Anlagen auf Hochtouren und die Kabel und alle weiteren Bauteile werden stark belastet. Zudem gibt es hier die größte Wärmeentwicklung, auch unter dem Dach. Eine kleine Verpuffung oder Entzündung sorgt hier für eine große Brandgefahr bei der Solaranlage.
Eine große ,,Schwachstelle“ von Solaranlagen sind fehlerhaft montierte Kabel und Verbindungen oder gealterte und rostige Komponente. Diese sorgen dafür, dass sich hier schneller ein Feuer entwickeln kann.
Wie kann ich die Brandgefahr meiner Solaranlage minimieren?
Verschiedene Feuerwehren haben bereits Artikel veröffentlicht, in denen sie zu konkreten Schutzmaßnahmen für PV-Anlagen raten. Hierzu gehört beispielsweise ein Lichtbogendetektor, welcher einen Brand vielleicht sogar frühzeitig erkennt. Zudem braucht es einen ,,Not-Aus“ Schalter, um schnell alle Stromverbindungen zu trennen. Ein Schild, welches der Feuerwehr sagt, dass sich eine PV-Anlage auf dem Dach befindet, ist ebenfalls empfehlenswert.
Wichtig: Durch einen Wechselrichter, welcher sich im Keller des Hauses befindet, birgt bei einer Überflutung ein großes Stromschlagrisiko. Auch das sollten Sie bedenken und hier im Ernstfall vorsichtig sein.
Wir hoffen, wir konnten Ihnen mit diesem Artikel etwas weiterhelfen. Wie Sie sehen, ist die Brandgefahr durch die Solaranlage nur minimal. Wenn Sie sich gerne weiter zur umweltfreundlichen Infrarotheizung informieren möchten, schauen Sie gerne auf der Bringer-Website vorbei.