Feuchtigkeit und Schimmel sind leider vor allem in älteren Immobilien ein treuer Begleiter. Schlecht gedämmte Fenster und Wände oder fehlende Belüftung führen erst zu kleineren Flecken und dann zu ausgedehntem Schimmelbefall, der sich sofort auf die Gesundheit auswirkt. Wir zeigen, wie Sie Schimmel nicht nur schnell und effizient entfernen, sondern die Entstehung in der Zukunft auch grundlegend verhindern können.
Die Ursachen von Feuchtigkeit und Schimmel

Oft fallen Feuchtigkeit und Schimmel über einen langen Zeitraum gar nicht auf und Pilze bilden sich weitestgehend unbemerkt. Wer dann einmal die Kisten im Keller zur Seite räumt oder das Sofa ein wenig verrückt, bekommt einen echten Schreck, wenn er die Ausdehnung des Befalls sieht. Besonders in den letzten Jahren haben sparsames Heizen und seltenes Lüften einiges an Schimmel verursacht.
Schimmel entsteht an kalten Ecken und Wänden, die zu feucht und unzureichend belüftet sind. Hier entsteht eine sogenannte "Kältebrücke" und die Luft kondensiert an der Außenwand. Die Folge sind kleine Wassertropfen an der Scheibe oder einer Wand - im Winter ein bekanntes Bild.
Betroffen von Schimmel sind vor allem Fensterrahmen, Außenwände, Fußleisten oder Decken. Einige räumliche und klimatische Faktoren begünstigen die Schimmelbildung:
- Wenig Sonneneinstrahlung, etwa bei Nordausrichtung des Raumes.
- Verdeckung der Heizung durch Möbelstücke, Gardinen oder Verkleidungen.
- Hohe Luftfeuchtigkeit und schlechte Belüftung, beispielsweise im Bad oder der Küche.
Schon gewusst: In Deutschland sind etwa 10 % der Wohnungen von Schimmelbefall betroffen, was 4,3 Millionen Wohneinheiten entspricht. Die gesundheitlichen Auswirkungen sind enorm, gerade für Allergiker, ältere Menschen und Kinder - dazu in unserem Ratgeber zu Schimmel an den Wänden mehr.
Schimmelentfernung Schritt-für-Schritt erklärt
Die meisten Menschen entdecken Schimmel beim bekannten "Frühjahrsputz" und geraten anschließend schnell in Panik. Deshalb zunächst: Ruhe bewahren, denn in den meisten Fällen lässt sich das Problem schnell beheben. Die richtige Analyse des Befalls und eine gute Vorbereitung sind jetzt entscheidend, damit Sie Ihre Gesundheit bei einer Entfernung nicht gefährden.
Schimmel entdeckt - was muss ich jetzt tun?
Feuchtigkeit an einer Wand oder im Boden ist nicht immer auf ein Fehlverhalten Ihrerseits zurückzuführen. Manchmal sind es auch Lecks in Wasser- oder Heizungsleitungen, welche die Schimmelbildung begünstigen. Wenn Sie in einem Mehrparteienhaus wohnen, unterscheidet sich die Vorgehensweise nach der Entdeckung des Schimmels auf zwei Arten:
- Als Mieterin oder Mieter haben Sie eine Mitwirkungspflicht und müssen den Vermieter umgehend über den Schimmel informieren. Dieser muss die Chance haben, das Problem zu beseitigen. Andernfalls stehen Sie immer in der Haftung.
- Eigentümer einer Wohnung haben ebenfalls eine Mitwirkungspflicht und müssen die Hausverwaltung sowie die Gebäudeversicherung über Schimmel informieren.
Wichtig: Nachdem Sie den Schaden gemeldet haben, müssen Sie als Mieter dafür Sorge tragen, dass sich der Schaden nicht vergrößert. Bei einem Rohrbruch beispielsweise wären es erste Notmaßnahmen, das Wasser abzustellen und einen Installateur zu kontaktieren. Dokumentieren Sie den Schaden zudem fotografisch, um später bei falschen Anschuldigungen etwas in der Hand zu haben.
Sicherheitsvorkehrungen treffen
Wenn Sie im Wohneigentum leben oder die Genehmigung Ihres Vermieters eingeholt haben, können Sie kleinere Schimmelflecken (bis 0,5 Quadratmeter) selbst entfernen. Wichtig ist es allerdings, entsprechende Sicherheitsvorkehrungen zu treffen, da der Kontakt mit den Schimmelsporen gefährlich werden kann.
Der betroffene Bereich sollte gut gelüftet, allerdings frei von Zugluft sein, damit sich die Sporen nicht unkontrolliert verteilen. Wichtig ist anschließend die geeignete Schutzausrüstung:
- FFP2- oder FFP3-Maske
- Dicke Schutzhandschuhe
- Schutzbrille gegen Augenreizungen
- ggf. Einwegoverall
Türen, Lüftungsschächte oder andere Verbindungen zu angrenzenden Räumen sollten Sie schließen, um die Kontamination zu verhindern.
Materialien und Werkzeuge vorbereiten
Um betroffene Oberflächen vom Schimmelbefall zu befreien, sollten Sie im Vorfeld alle Werkzeuge bereitlegen, damit Sie den Raum später nicht mehr verlassen müssen. Für die mechanische Entfernung empfehlen wir Bürsten mit harten Borsten, Schwämme und Tücher. Zusätzlich sollten Sie Müllsäcke bereitstellen, um beschädigte Materialien oder abgeriebenen Putz gleich luftdicht zu verpacken.
Wichtig: Besondere Anforderungen bei der Entfernung gelten für Schimmel auf unebenen und organischen Flächen. Dazu gleich mehr.
Wie kann ich Schimmel auf Möbeln entfernen?
Zunächst sollten Sie die Möbel in einen gut belüfteten Raum bringen, wenn Sie den Schimmel entfernen möchten. Anschließend können Sie die Oberfläche mit einem Tuch und mindestens 70-prozentigem Alkohol oder einem speziellen schimmelhemmenden Mittel abwischen. Bei glatten Materialien reicht diese Art der Reinigung in der Regel aus.
Anders ist es bei starkem Befall in Holz oder organischen Materialien. Diese sollten gegebenenfalls abgeschliffen und neu versiegelt werden, wenn die Feuchtigkeit bereits deutlich tiefer eingedrungen ist. Polstermöbel oder Textilien können mit den Hausmitteln Natron oder Essig behandelt werden.
Wichtig: Bei starkem Schimmelbefall auf Polstermöbeln empfehlen wir Ihnen, für die Reinigung lieber eine Fachfirma zu beauftragen.
Vorsicht bei Schimmel auf Tapeten!
Schimmel auf porösen Materialien und unebenen Flächen wie Tapeten, Gipskarton oder Holzverkleidungen kann oft nicht mehr entfernt werden. Die Schimmelsporen dringen tief in das Material ein und können sich dort vermehren. Wir empfehlen deshalb, betroffene Tapeten, Gipskarton und andere organische Materialien vollständig zu entfernen, wenn diese stark von Schimmel betroffen sind.
Unterschiedliche Mittel zur Schimmelentfernung

Chemische Schimmelentferner
Ein chemischer Schimmelentferner tötet Schimmelpilze effektiv ab und macht deren Sporen unschädlich. Enthaltene Wirkstoffe sind beispielsweise Wasserstoffperoxid, Benzalkoniumchlorid oder fungizide Zusätze, die in betroffenes Material eindringen. Chlorhaltige Mittel sind ebenfalls wirksam, sollten aber aufgrund der reinsenden Dämpfe nur in gut belüfteten Bereichen eingesetzt werden.
Hausmittel gegen Schimmel
Einige Hausmittel sind eine günstige und effektive Alternative zu chemischen Reinigern. Mindestens 70-prozentiger Alkohol oder hochprozentiger Spiritus tötet Schimmel auf glatten Oberflächen zuverlässig ab. Essig wird ebenfalls empfohlen, ist aber nicht für kalkhaltige Wände geeignet.
Wichtig: Wenden Sie sich bei ausgedehnten Schimmelpilzen immer an einen Experten. Gerade schwarzer Schimmel muss gründlich von Profis beseitigt werden, um gesundheitliche Auswirkungen zu verhindern.
Prävention: So bleibt Ihr Zuhause frei von Feuchtigkeit und Schimmel
Die wichtigste Maßnahme gegen die Schimmelbildung ist regelmäßiges Lüften. Der Luftaustausch führt dazu, dass sich keine Feuchtigkeit auf Möbeln oder einer Wand niederschlägt. Zudem entscheidend ist die richtige Raumtemperatur von mindestens 16 Grad Celsius, um Kondensation zu verhindern. Feuchte Bereiche wie das Badezimmer oder die Küche erfordern besondere Aufmerksamkeit, hier sollten Sie zweimal täglich ausgedehnt lüften.
Unser Tipp: Wenn Sie öfter mit feuchten Wänden und Kondenswasser zu kämpfen haben, können Sie eine Anti Schimmel Infrarotheizung (Schimmelheizung) von Bringer einsetzen. Die sanfte Wärme verhindert Kältebrücken, dringt in das Mauerwerk ein und drückt Feuchtigkeit nach draußen. Hierdurch wird das Risiko für Schimmelbefall auch in schlecht belüfteten Räumen deutlich reduziert.
Ihre häufig gestellten Fragen
Wie schnell lässt sich Schimmel entfernen?
Das hängt von der Größe und Tiefe des Befalls ab. Oberflächlicher Schummel auf glatten Oberflächen kann in Stunden entfernt, während große Flecken eine aufwendige Sanierung erfordern.
Ab wann ist Schimmel gesundheitsschädlich?
Schimmel kann bereits in sehr niedriger Konzentration Atemwegsbeschwerden und Reizungen verursachen. Allergiker bemerken den Befall deshalb im Regelfall bereits, wenn der Pilz optisch noch kaum sichtbar ist.
Kann ich Schimmel an der Wand selbst entfernen?
Ja, kleinere Flecken können selbst entfernt werden. Achten Sie darauf, dass sich der Schimmel maximal auf 0,5 m² ausgedehnt hat und nicht in poröse Materialien eingedrungen ist.