Heizung ausgefallen - was Sie jetzt tun können

Heizung ausgefallen - was Sie jetzt tun können

Der plötzliche Ausfall der Heizung passiert meist im Winter – dann, wenn man es am wenigsten gebrauchen kann. Durch den Dauerbetrieb in der kalten Jahreszeit zeigen sich Defekte an der Heizungsanlage genau dann. In diesem Ratgeber geben wir Ihnen praktische Tipps und Sofortmaßnahmen, wenn Ihre Heizung ausgefallen ist und erklären, wie sich die Ursachen effektiv verhindern lassen.

Das Wichtigste im Überblick 

  • Wenn die Heizung im Winter ausfällt, muss es schnell gehen. Bei einem durchschnittlichen deutschen Winter kühlt der Wohnraum in der Regel auf ca. fünf bis sieben Grad herunter
  • Nicht jeder Heizungsausfall äußert sich gleich. In manchen Fällen ist der Heizkörper auf einmal komplett kalt, in anderen kühlt das System nur langsam aus
  • Hoch- und Niedrigdruckstörungen sowie Brennstoffmangel sind die häufigsten Ursachen für einen Ausfall der Heizung
  • Sinkt die Leistung der Heizung nur langsam ab, kann das auch an Luftbläschen im System In diesem Fall müssen Sie die Heizung nur entlüften 

Tipp: In diesem Artikel können Sie nachlesen, wie Sie Ihre Heizung ganz einfach selbst entlüften.

Heizung ausgefallen: Diese Schritte sollten Sie jetzt beachten 

Ist bei Ihnen die Heizungsanlage ausgefallen, heißt es zunächst: Ruhe bewahren. Meist handelt es sich nur um ein kleines Problem, welches sich sehr einfach beheben lässt. Ein erster wichtiger Schritt ist es, das Display der Heizung zu überprüfen: gibt es eine Fehlermeldung? Zeigt die Heizung vielleicht eine Störung an? Meist reicht dann ein Blick in die Betriebsanleitung, um den Fehler zu beheben.

Hilft das noch nicht, können Sie im Anschluss prüfen, ob ausreichend Wasser im jeweiligen Heizkörper vorhanden ist. Das kann beispielsweise dann passieren, wenn Sie Ihre Heizung kürzlich entlüften wollten, aber dann vergessen haben, das Wasser wieder aufzufüllen. So kann die Heizung keine Wärme transportieren, weshalb Sie das Wasser unbedingt auffüllen sollten. Ein anschließender Neustart der Heizung reicht oft aus, um wieder für Wärme zu sorgen. 

Häufige Ursache: Das Heizmaterial ist ausgegangen

Eine der häufigsten Ursachen für den Ausfall der Heizung ist, dass das Heizmaterial ausgegangen ist. Je nach Alter der Heizung bekommen Sie hierfür vielleicht keine frühzeitige Warnung und merken den fehlenden Brennstoff erst nach dem Ausfall der Heizung. Nach der Lieferung funktioniert die Heizung dann sofort wieder perfekt. 

Tipp: Wenn Sie bei Ihrem Öl-Lieferanten die Situation schildern, ist es sehr gut möglich, dass sie noch am selben oder dann am nächsten Tag neues Heizmaterial geliefert bekommen. Das gilt natürlich auch für die anderen Heizstoffe. 

Defekte durch Verschleiß 

Neben den unkomplizierten Ursachen können auch andere Dinge zu einem Heizungsausfall führen. Moderne Heizungen sind sehr komplexe Systeme, welche oft über Monate einer Dauerbelastung ausgesetzt sind. Eine normale Folge sind Verschleißerscheinungen, die Sie nicht selbst beheben können und sollten. Neben dem Heizkessel und dem Brenner können sich auch elektrische Verbindungen und Pumpen mit der Zeit abnutzen.

Einen Defekt aufgrund von Verschleiß erkennen Sie beispielsweise an diesen „Symptomen“: 

  • Seltsame Geräusche wie ein Piepen, Knacken oder Klopfen deuten darauf hin, dass es sich um Verschleiß an der Heizungsanlage handelt
  • Reagiert der Brenner oder die Heizungspumpe nicht, handelt es sich wahrscheinlich um einen Defekt durch Verschleiß 

Wichtig: Kontaktieren Sie bei Verschleißanzeichen immer einen erfahrenen Heizungsbauer, hier können Sie selbst nur wenig ausrichten. Heizungsbauer haben währen der Heizperiode viel zu tun, wir empfehlen hier, die Dringlichkeit zu betonen, vor allem bei einem Komplettausfall der Heizung. In solchen Fällen ist dann ein Notdienst zuständig.

Heizungsausfall in der Mietwohnung

Als Mieter müssen Sie sich bei einem Ausfall der Heizung anders verhalten, denn diese gehört nicht zu Ihrem Zuständigkeitsbereich. In diesem Absatz zeigen wir Ihnen, was Sie tun sollten, wenn die Heizung in der Mietwohnung ausgefallen ist. 

Sobald Sie merken, dass die Heizung nachlässt oder sogar ganz kaputt ist, sollten Sie den Hausmeister, den Hausverwalter oder Ihren Vermieter kontaktieren. Eine dieser Personen wird für Sie einen Heizungsbauer kontaktieren. Reagiert jedoch keine der genannten Stellen, können Sie Ihrem Vermieter eine Frist setzen.

Tipps: Vermieter bei Heizungsausfall Frist setzen

  • Sie können eine Frist zwischen wenigen Stunden und einigen Tagen vereinbaren, hierbei muss die Schwere des Defekts berücksichtigt werden
  • Lässt der Vermieter diese Frist verstreichen, dürfen Sie selbst die Reparatur der Heizung beauftragen und die Rechnung an den Vermieter senden
  • Dokumentieren Sie unbedingt, wie lange die Störung anhält und beziehen Sie auch Zeugen mit ein, um alles im Nachhinein nachweisen zu können

 

Mietminderung bei Heizungsausfall möglich?

Während der Heizperiode, also von Oktober bis April, müssen die Haupträume mindestens auf 20 bis 22 Grad geheizt werden. Nachts muss die Raumtemperatur bei 18 Grad liegen. Kommt der Vermieter diesen Anforderungen nicht nach, haben Sie als Mieter Anspruch auf eine Mietminderung. Außerhalb der Heizperiode gilt das auch, allerdings erst wenn die Temperaturen unter 16 Grad fallen. 

Die Höhe der Mietminderung liegt je nach Einzelfall zwischen 12 und 50 % der Warmmiete

Sind Räume durch den Ausfall nicht mehr bewohnbar, ist eine Mietminderung bis zu 100 % möglich

Die Mietminderung wird immer tagesgenau berechnet, die unzureichend geheizten Tage sind also immer die Grundlage 

Wir empfehlen, eine Mietminderung immer mit dem Vermieter abzusprechen. So verhindern Sie Unklarheiten und Probleme. Allgemein sind jedoch die meisten Vermieter hilfsbereit, wenn es um eine defekte Heizung geht – besonders, da auch die Bausubstanz bei fehlender Heizung unter der Kälte leidet.

Wir hoffen, wir konnten Ihnen mit diesem Artikel einen guten Überblick geben!

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