Fußbodenheizung - Was Sie beachten sollten

Fußbodenheizung - Was Sie beachten sollten

Schon seit den 70er-Jahren sind Fußbodenheizungen in Deutschland beliebt und in beinahe jedem Haus zu finden. Auch in moderneren Gebäuden ist der Boom bisher nicht zurückgegangen. Moderne Systeme ermöglichen jedoch eine höhere Effizienz & smarte Steuerung. Wir zeigen Ihnen, welche Möglichkeiten Sie bei einer modernen Fußbodenheizung zur Auswahl haben.  

Tipp: Der Keller verfügt häufig nicht über eine Fußbodenheizung und ist gerade im Winter sehr anfällig für Schimmel und Feuchtigkeit. Lesen Sie sich diesen Artikel durch, wenn Sie wissen möchten, wie Sie das verhindern.

Das Wichtigste in Kürze 

  • Im Gegensatz zu einem Heizkörper, der an der Wand montiert wird, verteilt die Fußbodenheizung Wärme gleichmäßig im ganzen Raum
  • Durch eine Heizung im Boden gibt es keine kalten Stellen oder Zugluft, zudem kann sie sowohl im Neu- als auch im Altbau montiert werden
  • Die ersten Fußbodenheizungen gab es in den frühen 70er-Jahren, seitdem ist die Beliebtheit der Anlagen nicht zurückgegangen
  • Heute funktionieren Infrarotheizungen auch mit anderen Heizmitteln – etwa durch Infrarotstrahlung. Wir informieren Sie in diesem Ratgeber über die Unterschiede

Die fünf wichtigsten Vorteile der Fußbodenheizung 

  • Mehr Platz durch die Einsparung von Heizkörpern an den Wänden. Der Raum wirkt deutlich größer und ästhetischer
  • Ganzjähriger Komfort, zuhause Barfuß laufen zu können, da der Boden immer eine angenehme Temperatur hat
  • Keine Aufwirbelung von Staub und anderen Allergenen, besonders für Menschen mit Allergien oder Asthma ist das ein wichtiger Pluspunkt
  • Perfekte Wärmeverteilung, da die Rohre im gesamten Raum unter dem Boden verlaufen und so ideal für Wärme im Haus sorgen
  • Niedrige Vorlauftemperaturen sorgen dafür, dass die Fußbodenheizung perfekt auch mit einer umweltfreundlichen Wärmepumpe kombiniert werden kann 

So funktioniert eine Fußbodenheizung 

Die Funktionsweise hängt immer von der Art der Fußbodenheizung ab. Grundsätzlich wird jedoch im Fußboden Wärme erzeugt, welche dann gleichmäßig an den Raum abgegeben wird. Diese Arten der Fußbodenheizung sind in Deutschland verbreitet: 

  • Fußbodenheizung mit Wasser: Diese ist die „klassische“ Fußbodenheizung. Rohre sind unter dem Fußboden verlegt, durch welche etwa 30-40 Grad warmes Heizwasser fließt. Über die Rohre wird die Wärme dann an die Umgebung abgegeben und sorgt für gleichmäßige Wärme. Auch Kühlen ist mit diesem System möglich, hierfür wird dann kaltes Wasser durch die Rohre gepumpt
  • Elektrische Fußbodenheizung: Hierbei kommen Heizfolien oder Heizmatten zum Einsatz, welche unter dem Fußboden verlegt werden. Durch Strom werden diese dann erhitzt und geben die Wärme an den Raum ab. Kühlen ist mit dieser Fußbodenheizung nicht möglich, dafür ist sie beinahe wartungsfrei

Nachrüsten & direkter Einbau: So teuer ist die Fußbodenheizung

Nicht in jedem Gebäude gibt es eine Fußbodenheizung – für Hausbesitzer oder -Interessenten ist diese aber oft ein ausschlaggebender Faktor. Die gute Nachricht: es ist auch möglich, eine Fußbodenheizung nachträglich noch in einem Bestandsgebäude zu installieren.

Doch wie viel kostet das? Je nach Heizsystem ist das sehr unterschiedlich. In allen Fällen muss jedoch der Fußboden entfernt werden, was einen hohen Aufwand bedeutet. Handelt es sich um eine Fußbodenheizung mit Wasserleitungen, werden die Rohre hierfür sogar in den Estrich eingeputzt. Pro Quadratmeter sollten Sie etwa 60 Euro einplanen.

In einem Neubau halten sich die Kosten mehr in Grenzen. Elektrische Fußbodenheizungen können hier schon für Aufwendungen zwischen 20 und 50 Euro pro Quadratmeter installiert werden. Noch ein Tipp: Sollten Sie keinen Platz für eine Fußbodenheizung haben, kann eine Infrarotheizung an der Decke eine gute Alternative sein. Die Strahlen erreichen den Boden und sorgen so für einen ähnlichen Effekt.

Worauf sollte ich achten, bevor ich eine Fußbodenheizung kaufe?

Ein paar Aspekte sollten Sie im Kopf haben, bevor Sie eine Fußbodenheizung für Ihre Wohnung oder Ihr Haus kaufen. Punkte wie ein kompatibler Bodenbelag und eine passende Einrichtung werden häufig vergessen und sorgen im Nachhinein für Probleme.

Der richtige Fußboden für eine Fußbodenheizung

Laminatböden sind nicht in jedem Fall für eine Fußbodenheizung geeignet. Der Hersteller gibt immer selbst an, ob sich der jeweilige Boden mit der Heizung kombinieren lässt. Entscheidend ist immer der Wärmedurchlasswiderstand, welcher maximal 0,15 K/W pro Quadratmeter betragen darf. Laminat darf dann höchstens auf 26 Grad erhitzt werden, damit keine Wölbungen entstehen und es keine Probleme mit den Fugen gibt.

Ideale Bodenbeläge für Fußbodenheizung sind Kork und Naturstein. Diese speichern die Wärme sehr lange und geben sie gleichmäßig ab.

Versicherung für die Fußbodenheizung? 

Durch wasserführende Fußbodenheizungen kann es in Ihrer Wohnung zu einem Schaden kommen. Beispielsweise dann, wenn ein Leck zu spät bemerkt wird und das Wasser austritt. Damit Sie in einem solchen Fall nicht auf hohen Kosten sitzen bleiben, müssen Sie sich um eine Gebäude- und Hausratversicherung kümmern, welche die Fußbodenheizung miteinschließt.

Elektrische Fußbodenheizungen sind beinahe nicht anfällig für Beschädigung und können meist ohne Probleme 30 Jahre verwendet werden. Durch Überhitzung oder einen Kurzschluss kann es jedoch dazu kommen, dass das System erneuert werden muss. Auch hierüber müssen Sie sich bei Ihrer Versicherung informieren.

Fazit zur Fußbodenheizung 

In einem Neubau sprechen keine Punkte gegen die Installation einer Fußbodenheizung. Sie sorgt für angenehme, gleichmäßige Wärme, schafft mehr Platz im Raum und ist heute auch für jeden erschwinglich. Wer eine Fußbodenheizung nachrüsten will, der sollte sich Gedanken machen, ob es finanziell sinnvoll ist, im Zuge einer Erneuerung des Bodens beispielsweise bietet sich der Einbau sehr an.

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